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Grüße aus Riga

Was ist eigentlich Trampschifffahrt? Was haben Lkws mit Schiffen gemeinsam?

Konzeption und Realisierung der Ausstellung "Grüße aus Riga" zur Geschichte ostfriesischer Kapitänsfamilien und ihrer Handelsschifffahrt ins Baltikum im 19. Jahrhundert, zusammen mit meiner Kollegin Eva Zwißler.

In Kooperation mit dem Veenkoloniaalmuseum Veendam wurden 2007 und 2008 in Veendam, Carolinensiel und Riga Ausstellungen zu den Handelsfahrten und wirtschaftlichen Verbindungen Groninger und ostfriesischer Seefahrer und Reeder zu polnischen, baltischen und russischen Ostseehäfen gezeigt. Das Deutsche Sielhafenmuseum in Carolinensiel erzählte anhand von Schiffsmodellen, Kapitänsbildern, Schiffsakten und Souvenirs über konkrete Kapitäne aus den ostfriesischen Sielhäfen und ihre Familien, über ihre Schiffe, Ladungen und Routen.

Für Nachkommen der Schifferfamilien und speziell Interessierte gab ein Katalog Auskunft über jedes erfasste Schiff und seine Routen. Auszüge aus Ostfriesischen Amtsblättern des 19. Jahrhunderts schilderten anschaulich auch die Risiken und die Verluste an Menschen und Schiffen, die diese letzte Hochblüte der Segelschifffahrt kennzeichneten. Nachgebaute Szenen zeigten den Markt in Riga mit russischen Volkskunstprodukten und eine mit russischem Porzellan gedeckte Tafel einer Kapitänsfamilie. Eine zeitgenössische Bilderschau veranschaulichte mit historischen Postkarten via Bildschirm die Stationen von den ostfriesischen Sielen über die großen Nordseehäfen in die Ostsee. Häfen wie Stettin, Danzig, Königsberg, Memel, Libau und Riga zeigten sich wie vor über 100 Jahren, wie sie von den damaligen Akteuren auf See und - via Ansichtskarte - zu Hause an Land gesehen worden waren. Eine interaktive Karte lud Kinder zum Nachfahren der Handelsrouten mit Magnetschiffen ein.

"Grüße aus Riga" ist aber nicht nur eine farbige und spannende Zeitreise in die Vergangenheit, sie ist auch ein Appell an alteingesessene ostfriesische Familien, sich daheim auf die Suche nach der eigenen Vergangenheit zu begeben. In der Ausstellung und in begleitenden Presseartikeln wurde gezielt nach schriftlichen und dinglichen Hinterlassenschaften zur Ostseefahrt gefragt. Ziel ist es, ein überregionales Archiv zu den Sielorten aufzubauen, immer noch werden oft unerkannt Nachlässe und Dinge weggeworfen, weil man ihren wissenschaftlichen Wert nicht erkennt.

Lesen Sie hier den Text zur Sonderausstellung 2008 »»»

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