2012: Loriot in Brandenburg
Eine Loriot-Ausstellung in Brandenburg? Moooment! Da war doch schon einmal etwas, was die Stasi in ziemliche Aufregung versetzte.
"Moooment - Loriot, der Brandenburger in Brandenburg" , das ist der Titel der Ausstellung, die ZEITseeing in Zusammenarbeit mit dem Verein „Die Altstädter e.V.“ in seiner Geburtsstadt realisierte und die aus allen Teilen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz die Besucher scharenweise in unsere Stadt zog.
Ja, Loriot wurde in Brandenburg an der Havel 1923 geboren, aber im Zentrum der Ausstellung stand ein anderes Ereignis: Die Initiatoren der Ausstellung, die Familie Arndt, schaffte es 1985, an Staat und Stasi vorbei die erste Ausstellung Loriots in der DDR zu zeigen, und Loriot war außer sich vor Freude, was den Korrespondenten des Deutschland-Funk Harald Kleinschmidt bewog, sein Mikrofon auf den Kaffetisch zu stellen und seine Freude und Nachdenklichkeit aufzunehmen: Ein einzigartiges Zeitdokument mit Strahlkraft, und es ungeschnitten über den Äther zu schicken. Tags darauf brachte BILD die Sensation und die Stasi wachte auf ...
Zusammen mit der Familie von Bülow wurde die Ausstellung am 11. August 2012 eröffnet, sie zeigte bereits am ersten Tag die tiefe Verbundenheit seiner Geburtsstadt mit ihrem großen Sohn und Ehrenbürger. Schirmherr der Ausstellung war der Ministerpräsident des Landes Brandenburg Herr Matthias Platzeck. Die Ausstellung begann 1923 mit der Geburt Loriots und der Geschichte seiner ersten Liebe während seiner Taufe, sie erzählte vom Geschenk des Herrn Flakowski und von den Kasernenmauern, in deren Schatten Loriot seine ersten Jahre verbrachte.
Die feierliche Eröffnung der Ausstellung
Das zentrale Ereignis war die Eröffnung seiner Ausstellung am 18. Mai 1985 im Dom zu Brandenburg. Mit Respekt und Liebe sei er der Einladung gefolgt und überwältigt von der Herzlichkeit und Freude, mit der er von den Brandenburgern aufgenommen worden sei. „Ich bin stolz, einer von Ihnen, ein Brandenburger zu sein“ sagte er damals. Es war der Beginn einer lebenslangen Freundschaft und der Auslöser für Loriots Engagement in der Stadt, das 1993 in seine Vicco-von-Bülow-Stiftung mündete.
Die Ausstellung erzählte von den privaten und politischen Umständen, unter denen Loriots erste Ausstellung in der DDR stattfand. Auch Loriot selbst kam zu Wort, so dass die Besucher die Stimmung nachfühlen können, die heute auch ein Stück deutsch-deutsche Geschichte darstellt: Loriot hat 1985 ein sehr kleines und privates Stück Wiedervereinigung vorweggenommen, nicht weil er es politisch wollte, sondern weil er dem „spontanen Zauber der Verständigung“ nachgab. Die Stasi kam zu einem deutlich anderen Ergebnis.
Blick in die Ausstellung
Die Besucherinnen und Besucher erlebten Loriot privat, auf seinen Spuren wanderten sie durch seine Geburtsstadt und entdeckten all die Orte, an denen er gewirkt hat, mit einem Flyer auf Loriots Spuren und Satellitenausstellungen, die konkret auf die jeweiligen Stationen seines Lebens in Brandenburg an der Havel eingingen.
Unterstützung und unermüdliche Hilfe fanden wir in Loriots Tochter, Frau Susanne von Bülow, ohne die wir unsere Ideen nicht hätten verwirklichen können. Ihr und der ganzen Familie Bülow gilt unser tief empfundener Dank.
Der Erfolg der Ausstellung hat den Verein „Die Altstädter e. V.“ und die Stadtverwaltung bewogen, eine Dauerausstellung zu Ehren Loriots einzurichten. Daran arbeiten wir jetzt.
Sie können den Katalog der Ausstellung über die Website des Altstädter-Vereins bestellen.